Ihre Bestattungs­vorsorge: Tipps zur Finanzierung

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Wer muss die Beerdigung organisieren und bezahlen?

In Deutschland liegt die Verantwortung für die Organisation und Finanzierung der Beerdigung eines Verstorbenen in der Regel bei seinen nächsten Familienangehörigen. Dabei werden die Kosten nicht ausschließlich von den gesetzlichen Erben getragen, sondern in den meisten Fällen auch dann von ihnen übernommen, wenn sie das Erbe ausgeschlagen haben. Selbst reguläre Erben sind verpflichtet, sämtliche Kosten der Beerdigung zu tragen, selbst wenn die Beerdigung von einer anderen Person oder Organisation in Auftrag gegeben wurde. Diese rechtliche Regelung ist im §1968 des Bürgerlichen Gesetzbuches verankert. Lediglich unter bestimmten Bedingungen, wie beispielsweise in sozialen Härtefällen oder bei fehlenden Angehörigen, kann eine Sozialbestattung auf Kosten der Gemeinde erfolgen. Die Situation wird erheblich erleichtert, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten finanziell vorgesorgt hat.

Beisetzung im Voraus planen

Da die gesetzliche Regelung zum Sterbegeld bereits im Jahr 2004 ausgelaufen ist, besteht heute keine reguläre staatliche Unterstützung mehr im Todesfall. Personen, die keine besondere Vereinbarung im Rahmen einer betrieblichen Alters­vorsorge getroffen haben, sollten auf eine der privaten Möglichkeiten zurückgreifen, um ihre eigene Bestattung im Voraus zu organisieren. Sowohl für die Planung als auch für die Finanzierung stehen heute zahlreiche Optionen zur Verfügung: Die Bestattungs­verfügung, die Sterbegeld­versicherung und der Vorsorge­vertrag.

Die Bestattungs­verfügung ermöglicht es, persönliche Vorstellungen bezüglich Umfang und Ablauf der Bestattung festzuhalten. Die Sterbegeld­versicherung hingegen ist ein Instrument zur privaten Finanzierung, das es erlaubt, Geld für die Beerdigungskosten im Voraus anzusparen. Personen, die sowohl den Ablauf als auch die Finanzierung der Bestattung gemeinsam regeln möchten, können einen Vorsorge­vertrag mit einem Bestatter abschließen. Hierbei werden alle Details der Beisetzung im Voraus festgelegt und durch eine Einmalzahlung bereits zu Lebzeiten auf ein Treuhandkonto beglichen. In einigen Fällen können auch Sterbegeld und Vorsorge­vertrag miteinander kombiniert werden.

Vorteile der finanziellen Bestattungs­vorsorge

Die Finanzierung Ihrer Bestattung hat zwei entscheidende Vorteile, die sowohl für Sie als auch für Ihre Angehörigen von großer Bedeutung sind.

Zum einen schaffen Sie eine enorme Erleichterung für Ihre Liebsten in einer emotional belastenden Zeit. Indem Sie bereits im Voraus Ihre Bestattungs­wünsche festhalten und eine finanzielle Vorsorge treffen, stellen Sie sicher, dass das benötigte Geld sofort verfügbar ist. Dadurch können sich Ihre Angehörigen ganz darauf konzentrieren, Ihnen einen würdevollen Abschied zu bereiten, ohne sich zusätzlich um die finanziellen Aspekte kümmern zu müssen.

Darüber hinaus bietet die Bestattungs­vorsorge einen oft übersehenen, jedoch äußerst wichtigen Vorteil: den Schutz des Vermögens vor dem Zugriff Dritter. Indem das für die Bestattung vorgesehene Geld explizit für diesen Zweck reserviert wird, gilt es als Schonvermögen. Selbst wenn im späteren Verlauf Sozialleistungen wie Pflege­geld in Anspruch genommen werden müssen, bleibt dieses Vermögen unangetastet. Diese Sicherheit gewährleistet eine finanzielle Stabilität für Ihre Familie und schützt Ihr Vermögen vor unerwarteten Belastungen.

Am weitesten verbreitet: Die Sterbegeld­versicherung

Jeder dritte Afilio-Nutzer hat die Bestattungsfinanzierung bereits geregelt. Über 80% davon haben sich für die Sterbegeld­versicherung entschieden.

Die Sterbegeld­versicherung erweist sich als eine unkomplizierte Methode, um für die finanziellen Aspekte Ihrer Bestattung vorzusorgen. Das Prinzip ist denkbar einfach: Sie zahlen regelmäßig monatliche Beiträge ein, bis Sie das 85. Lebensjahr erreichen. Nach Vertragsabschluss sind Sie dann abgesichert, wobei üblicherweise eine Wartezeit von etwa einem Jahr gilt. Im Todesfall wird Ihren Angehörigen innerhalb weniger Tage nach Vorlage der Sterbeurkunde die vereinbarte Summe ausgezahlt – unabhängig davon, wie viel bis zu diesem Zeitpunkt eingezahlt wurde.

Ein klarer Vorteil dieser Versicherung liegt darin, dass Sie bereits nach einem Jahr die volle Versicherungssumme erhalten können, selbst wenn bis dahin nur ein geringer Teil der Beiträge eingezahlt wurde. Allerdings existiert auch ein kleiner Nachteil: Wenn Sie das 85. Lebensjahr oder ein höheres Alter erreichen und dann versterben, kann es vorkommen, dass Sie insgesamt mehr eingezahlt haben, als die Versicherungssumme beträgt. Doch dieser Umstand lässt sich durch eine Einmalzahlung umgehen. Das eingezahlte Geld wird vom Versicherer angelegt, sodass Sie insgesamt weniger einzahlen müssen, um die vereinbarte Summe zu erreichen.

Ein beruhigender Gedanke ist zudem, dass Ihre Einzahlungen bei deutschen Versicherern durch einen Sicherungsfonds geschützt sind – selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz des Versicherers. Dies gewährleistet Ihnen eine zusätzliche Sicherheit und ermöglicht es Ihnen, bei der Auswahl des Versicherers ganz nach Ihrem Budget zu entscheiden.

Check24 hat unter dem Namen "Aeguron" eine eigene Sterbegeld­versicherung mit unschlagbaren Konditionen auf den Markt gebracht (in Zusammenarbeit mit der Swiss Re). Hier können Sie Ihren Preis berechnen. Bei Check24 finden Sie außerdem Angebote für Tarife mit Einmalzahlungen.

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