Versicherungen: Alles, was Sie wissen müssen
- Versicherungen gibt es viele, nur ein Teil davon ist allerdings wirklich wichtig, wie die Krankenversicherung, die Haftpflicht- und die Berufsunfähigkeitsversicherung.
- In der Regel sind Versicherungen, wie die Brillenversicherung oder eine Handyversicherung überflüssig. Denn kleinere Schäden können die meisten Menschen aus der eigenen Tasche bezahlen.
- Viele Versicherungen können Sie von der Steuer absetzen. Dazu gehören unter anderem die Krankenversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung.
- Sichern Sie sich nur gegen Risiken ab, die Ihre Existenz bedrohen können. Dazu zählen z. B. Haftpflichtschäden oder auch Schäden an Wohngebäuden.
- Sie möchten wissen, ob Sie zu viel für Ihre Versicherungen bezahlen? Bei Afilio können Sie sie bald kostenlos checken. Hier erfahren Sie mehr dazu.
Inhaltsverzeichnis
Warum sind Versicherungen wichtig?
Versicherungen sind ein wichtiger Teil Ihrer Vermögensbildung und -erhaltung. Denn sie schützen Sie vor hohen Kosten im Schadensfall. Egal ob es sich dabei um einen Sachschaden handelt oder um Ihre eigene Gesundheit: Ihre Versicherung übernimmt Kosten, die Sie sonst aus eigener Tasche bezahlen müssten. Gerade im medizinischen Bereich können Sie hier schnell mit vier- oder sogar fünfstelligen Summen rechnen. Gut, dass es hier die Versicherungspflicht gibt und Sie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oder der privaten Krankenversicherung (PKV) versichert sein müssen.
Viele Menschen sehen nur die monatlichen Versicherungsbeiträge, die sie sich gerne sparen würden. Hier macht eine Kosten-Nutzen-Abwägung Sinn. Schauen Sie sich z. B. den Wert Ihres Hausrates an. Könnten Sie im Ernstfall alles problemlos ersetzen? Wenn die Antwort darauf „nein“ ist, sollten Sie eine Hausratversicherung abschließen.
Die wichtigsten Versicherungen sollte also jeder haben. Welche das sind, erfahren Sie weiter unten. Allerdings sollten Sie sich auch gegen individuelle Risiken absichern, die z. B. mit Ihrem Lebensstil zusammenhängen oder als Tierhalter Ihren Hund absichern.
Welche Versicherungen sind Pflicht?
In Deutschland gibt es eine Versicherung, die jeder haben muss: Die Krankenversicherung. Dabei ist egal, ob Sie privat oder gesetzlich krankenversichert sind. In der Regel versichern Eltern ihre Kinder mit in ihrer Versicherung – z. B. über eine eigene Versicherung bei der PKV oder aber im Rahmen der Familienversicherung in der GKV. Werden die Kinder erwachsen, endet der Versicherungsschutz nur unter besonderen Umständen. So müssen privat versicherte Volljährige, die eine bezahlte Ausbildung beginnen, meist in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln, da sie unter der [Versicherungspflichtgrenze](/ratgeber/versicherungen/versicherungspflichtgrenze) liegen. Übrigens: Wer gesetzlich krankenversichert ist, ist auch gleichzeitig in der gesetzlichen Pflegeversicherung versichert. Auch dabei handelt es sich um eine Pflichtversicherung. Arbeitnehmer sind außerdem in der Arbeitslosenversicherung versichert.
Die zweite Versicherung, die verpflichtend abgeschlossen werden muss, ist die Kfz-Haftpflicht. Wer ein Auto besitzt muss diese Versicherung abschließen. Sie übernimmt die Kosten für Schäden, die er Dritten verursacht.
In einigen Bundesländern gibt es noch eine dritte Pflichtversicherung: Die Tierhalter-Haftpflicht müssen Hundehalter in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein abschließen. In anderen Bundesländern bezieht sich die Pflicht nur auf die Haltung bestimmter Hunderassen. Lediglich Mecklenburg-Vorpommern schreibt die Tierhaftpflicht niemandem vor.
Welche Versicherungen brauche ich?
Neben den Pflichtversicherungen gibt es noch einige andere Versicherungen, die Sie haben sollten. Welche das sind richtet sich in den meisten Fällen allerdings danach, wie alt Sie sind und wie Sie Ihr Leben gestalten. Die folgenden vier Versicherungen brauchen die meisten Menschen:
Haftpflichtversicherung: Ein Muss für alle
Diese Versicherung ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, haben sollte sie aber jeder. Denn Sie kommt für alle Schäden auf, die Sie anderen verursachen – und die gehen mitunter in die Millionenhöhe, z. B. wenn Sie einen Unfall verursachen. Eine Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für alle Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die Sie verursachen und sichert so im Ernstfall Ihre Existenz. In der Regel übernimmt sie alle Kosten bis zu einem Betrag von 50 Millionen Euro.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Für alle, die im Arbeitsleben stehen
Wie wertvoll Ihre Arbeitskraft ist, ist vielen Menschen kaum bewusst. Sobald Sie durch einen Unfall oder eine Krankheit Ihren Job nicht mehr ausüben können, fällt Ihr Einkommen weg. Zwar stehen Ihnen staatliche Mittel zu, der Zugang zu diesen ist aber meist mit hohem Aufwand verbunden und nicht in jedem Fall möglich. Wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben, zahlt Ihnen diese monatlich eine Berufsunfähigkeitsrente, die Ihren Lebensunterhalt sichert, wenn Sie berufsunfähig sind. Wer aufgrund von Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt, sollte zumindest eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließen.
Weitere Versicherungen, die häufig sinnvoll sind, sind z. B. die Wohngebäudeversicherung für Menschen mit Immobilien, die Auslandskrankenversicherung für Reisende oder die Kinderinvaliditätsversicherung.
In unserem Beitrag Arbeits-, Berufs- und Erwerbsunfähigkeit: Der Unterschied erklären wir Ihnen, worin sich Arbeits-, Erwerbs- und Berufsunfähigkeit unterscheiden und welche Ansprüche Sie im jeweiligen Fall haben.
Welche Versicherung ist überflüssig?
Experten sind sich einig, dass zahlreiche Versicherungen nicht empfehlenswert sind. Dazu zählen Zusatzversicherungen wie die Brillen- oder Handyversicherung. Sie decken einen Schaden ab, den Sie in der Regel auch aus eigener Tasche bezahlen können und der Sie nicht in Ihrer Existenz bedroht. Grundsätzlich macht es Sinn, sich bei jeder Versicherung zu fragen, ob Sie einen eventuellen Schaden auch mit Ihren Rücklagen oder über Ihr Einkommen bezahlen können. Ist das der Fall brauchen Sie definitiv keine Versicherung. Allerdings sollten Sie die Kosten für einen Schaden nicht unterschätzen.
Gut zu wissen: Nicht alle Zusatzversicherungen sind unnötig. Versicherungen, wie die Zahnzusatzversicherung oder die Krankenhauszusatzversicherung können in bestimmten Fällen sehr sinnvoll sein. Welche für Sie sinnvoll sind, hängt von Ihren Finanzen und Ihrer Gesundheit ab.
Welche Versicherungen kann ich von der Steuer absetzen?
Grundsätzlich können Sie alle Versicherungen absetzen, die vom Gesetzgeber als Sonderausgaben definiert sind. Die Liste der Versicherungen ist dabei lang. So können Sie z. B. alle Aufwendungen, die Sie für die Altersvorsorge haben, absetzen. Das gilt sowohl für die gesetzliche als auch für private Rentenversicherungen, Alterskassen und Riesterverträge. Allerdings senkt nur ein Teil der Beiträge die Steuerlast: Das Finanzamt hat für alle Vorsorgeverträge eine Höchstgrenze festgelegt, die es berücksichtigt.
Ebenfalls absetzen können Sie die Arbeitslosen-, die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge. Meistens schöpfen Sie mit diesen Versicherungen bereits den Höchstbetrag aus, sodass andere Versicherungen meist nicht mehr berücksichtigt werden. Dafür werden die Beiträge zu Pflege-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung aber in voller Höhe gewertet, auch wenn Sie den festgelegten Höchstbetrag übersteigen.
Weitere Versicherungen, die Sie absetzen können:
- Krankenzusatzversicherungen
- Krankentagegeldversicherung
- Krankenhaustagegeldversicherung
- Auslandskrankenversicherung
- Risikolebensversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Sterbegeldversicherung
- Kfz-Haftpflichtversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Erwerbsunfähigkeitsversicherung
- Unfallversicherung
- Pflegezusatzversicherung
Was ist ein Versicherungsfall?
Ein Versicherungsfall besteht immer dann, wenn der Fall eintritt, für den Sie die Versicherung abgeschlossen haben. Haben Sie z. B. eine Hausratversicherung abgeschlossen und Ihre Möbel werden durch einen Wasserschaden beschädigt, handelt es sich um den Versicherungsfall. Sie können den Schaden dann der Versicherung melden und die übernimmt die Kosten.
Die Versicherung prüft in der Regel, ob es sich wirklich um einen Versicherungsfall handelt. Dazu kann sie auch ein Gutachten beauftragen. Sie zahlt erst, wenn sie zu dem Schluss kommt, dass tatsächlich ein Versicherungsfall vorliegt.
Was ist eine Versicherungsprämie?
Als Versicherungsprämie wird in den meisten Fällen der Betrag bezeichnet, den Sie monatlich an die Versicherung für den Versicherungsschutz bezahlen. Ihre Höhe wird nach unterschiedlichen Kriterien festgelegt. Allerdings ist der Begriff nicht geschützt und wird deshalb auch in anderen Zusammenhängen verwendet.