
Pflegegrad 4: Leistungen, Geld & Voraussetzungen 2025

Das Wichtigste in Kürze:
- Pflegegrad 4 (von 5) erhalten Menschen, die im Alltag stark eingeschränkt sind und täglich umfassende Hilfe brauchen – z. B. beim Waschen, Essen, Gehen oder bei medizinischer Versorgung.
- Monatlich gibt es Geld für Pflege durch Angehörige (800 Euro) oder professionelle Hilfe (1.859 Euro) – zusätzlich sind Hilfen für Haushalt, Betreuung und Umbauten möglich.
- Ab Pflegegrad 4 gibt es mit 1.855 Euro deutlich mehr finanzielle Unterstützung für einen Platz im Pflegeheim, sodass der Eigenanteil geringer ausfällt.
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Pflegegrad 4: Leistungstabelle 2025
Leistung | Höhe der Leistung |
---|---|
Pflegegeld | 800 € |
Pflegesachleistungen | 1.859 € |
Tages- und Nachtpflege | 1.685 € |
Entlastungsbetrag | 131 € monatlich |
Stationäre Pflege | 1.855 € monatlich |
Verhinderungspflege | bis zu 1.685 € jährlich, erweiterbar auf 2.528 € |
Kurzzeitpflege | bis zu 1.854 € jährlich, erweiterbar auf 3.539 € |
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch | bis zu 42 € monatlich |
Hausnotrufsysteme | bis zu 25,50 € monatlich |
Digitale Pflegeanwendungen | bis zu 53 € monatlich |
Wohnraumanpassungen | bis zu 4.180 € maßnahmenbezogen |
Wohngruppenzuschüsse | 224 € monatlich (bis zu 4.180 € Einrichtung + 2.613 € WG-Gründung) |
Genaueres zu den einzelnen Leistungsansprüchen finden Sie im Abschnitt "Leistungen bei Pflegegrad 4".
Inhaltsverzeichnis
- Pflegegrad 4: Leistungstabelle 2025
- Was bedeutet Pflegegrad 4?
- Voraussetzungen für Pflegegrad 4
- Wie beantrage ich Pflegegrad 4?
- Leistungen bei Pflegegrad 4
- Pflegepauschbetrag für Angehörige bei Pflegegrad 4
- Pflegegrad 4: Zeitaufwand Tabelle
- Fallbeispiel: Pflegegrad 4 in der Praxis
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Quellen
Was bedeutet Pflegegrad 4?
Mit Pflegegrad 4 werden Personen eingestuft, deren Selbstständigkeit im Alltag schwerst beeinträchtigt ist. Das bedeutet: Sie benötigen täglich intensive Unterstützung, etwa bei der Körperpflege, der Mobilität, der Ernährung oder beim Umgang mit Krankheiten und Therapien.
Seit 2017 ersetzt das System der Pflegegrade die früheren Pflegestufen. Wer vor der Umstellung bereits Pflegestufe 3 oder Pflegestufe 2 mit eingeschränkter Alltagskompetenz hatte, wurde automatisch in den Pflegegrad 4 überführt. Umgangssprachlich ist auch von "Pflegestufe 4" die Rede, obwohl diese offiziell nicht existiert.
Eine Übersicht über alle Pflegegrade finden Sie hier.
Voraussetzungen für Pflegegrad 4
Pflegegrad 4 erhalten Personen mit schwerster Beeinträchtigung der Selbstständigkeit, etwa durch:
- fortgeschrittene körperliche oder neurologische Erkrankungen
- Demenz oder andere kognitive Einschränkungen
- vollständige oder weitgehende Bettlägerigkeit
- ausgeprägte altersbedingte Schwächen mit dauerhaftem Hilfebedarf
Anhand des Neuen Begutachtungsassessments (NBA) wird bewertet, wie stark die Selbstständigkeit eingeschränkt ist. Dabei wird ein Punktwert zwischen 0 und 100 vergeben. Wer zwischen 70 und unter 90 Punkten liegt, erhält Pflegegrad 4. Noch höhere Punktzahlen führen zur Einstufung in Pflegegrad 5.

Pflegebegutachtung: Die 6 Module
Die Bewertung erfolgt in sechs Lebensbereichen, die unterschiedlich stark in die Gesamtpunktzahl einfließen. Besonders relevant sind dabei die Selbstversorgung, der Umgang mit gesundheitlichen Belastungen und die kognitiven Fähigkeiten.
- Mobilität: Wie selbständig kann sich der Begutachtete noch in seinem gewohnten Umfeld bewegen?
- Kognitive und kommunikative Fähigkeiten: Ist der Antragsteller zeitlich und räumlich richtig orientiert? Kann er Entscheidungen treffen und sich seinem eigenen Bedarf entsprechend mitteilen?
- Verhaltensweisen und psychische Beeinträchtigungen: Leidet der Antragsteller zeitweise oder dauerhaft unter Ängsten oder depressiven Verstimmungen? Gibt es Verhaltensauffälligkeiten?
- Selbstversorgung: Kann sich der Versicherte waschen? Ist er in der Lage, sich selbst an- und auszukleiden?
- Umgang mit krankheits-/ therapiebedingten Anforderungen: In welchem Umfang benötigt der Betroffene Hilfe im Zusammenhang mit Krankheit und Behandlung, zum Beispiel bei Einnahme von Medikamenten?
- Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte: Ist der Betroffene in der Lage, seinen eigenen Tagesablauf zu planen? Unterhält er wiederkehrend soziale Kontakte?

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Wie beantrage ich Pflegegrad 4?
Pflegebedürftige, die Leistungen der Pflegekasse erhalten möchten, sei es durch einen Erstantrag oder eine Höherstufung, können jederzeit einen formlosen Antrag stellen. Dieser kann telefonisch, schriftlich oder digital bei der zuständigen Pflegekasse oder Pflegeversicherung eingereicht werden. Der Antrag gilt rückwirkend ab dem Tag der ersten Kontaktaufnahme.
Im Anschluss beauftragt die Pflegekasse einen Gutachter: Bei gesetzlich Versicherten ist dies der Medizinische Dienst (MD), bei privat Versicherten MEDICPROOF. Die Begutachtung erfolgt in der Regel zu Hause. Dabei prüft der Gutachter, ob eine Pflegebedürftigkeit vorliegt und wie viel Unterstützung im Alltag erforderlich ist.
Die Pflegeversicherung muss innerhalb von 14 Tagen nach Antragstellung ein Beratungsgespräch anbieten. Erst nach erfolgter Begutachtung wird der Pflegegrad offiziell festgestellt und Leistungen bewilligt.
Wie Sie einen Pflegegrad beantragen und sich optimal auf die MD-Begutachtung vorbereiten, erfahren Sie ebenfalls bei uns.
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Leistungen bei Pflegegrad 4
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 haben Anspruch auf umfassende Unterstützung – sowohl bei der Pflege zu Hause als auch bei einer Unterbringung im Pflegeheim. Je nachdem, ob Angehörige helfen oder ein ambulanter Dienst zum Einsatz kommt, gibt es verschiedene Arten von Hilfe. Darüber hinaus stehen Entlastungsangebote für den Alltag zur Verfügung – zum Beispiel für Betreuung, Haushalt oder Begleitung. Auch für Situationen, in denen die gewohnte Pflege zeitweise nicht möglich ist, gibt es passende Leistungen. Zuschüsse gibt es außerdem für die Nutzung von Tages- oder Nachtpflege, für Anpassungen in der Wohnung sowie für die Versorgung mit Pflegehilfsmitteln. Wer in einer betreuten Wohngemeinschaft lebt, kann ebenfalls zusätzliche Unterstützung beantragen.
Leistungs-Vergleich der Pflegegrade:
Pflegegrad 1 | Pflegegrad 2 | Pflegegrad 3 | Pflegegrad 4 | Pflegegrad 5 | |
---|---|---|---|---|---|
Pflegegeld | 0 € | 347 € | 599 € | 800 € | 990 € |
Pflegesachleistungen | 0 € | 796 € | 1.497 € | 1.859 € | 2.299 € |
Tagespflege und Nachtpflege | 0 € | 721 € | 1.357 € | 1.685 € | 2.085 € |
Entlastungsbetrag | 131 € | 131 € | 131 € | 131 € | 131 € |
Stationäre Pflege | 131 € | 805 € | 1.319 € | 1.855 € | 2.096 € |
Pflegegeld und Pflegesachleistungen bei Pflegegrad 4
Versicherte mit Pflegegrad 4 haben bei häuslicher Pflege Anspruch auf Pflegegeld in Höhe von 800 Euro pro Monat. Es besteht außerdem ein Anrecht auf Pflegesachleistungen bis zu einer Höhe von 1.859 Euro monatlich, wenn ein Pflegedienst die alltägliche Unterstützung leistet.
Entlastungsbetrag bei Pflegegrad 4
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 erhalten monatlich 131 Euro zur Entlastung im Alltag. Dieser Betrag soll helfen, den Alltag angenehmer zu gestalten und gleichzeitig pflegenden Angehörigen kleine Auszeiten von ihrer Betreuung ermöglichen. Der Entlastungsbetrag kann genutzt werden für:
- die Teilnahme an betreuten Gruppen, die geistige und körperliche Aktivität fördern,
- die Inanspruchnahme eines Alltagsbegleiters sowie einer Einkaufshilfe
- die Unterstützung durch eine Haushaltshilfe bei alltäglichen Aufgaben
Haushaltshilfe bei Pflegegrad 4
Auch mit Pflegegrad 4 können Betroffene eine Haushaltshilfe über den Entlastungsbetrag finanzieren. Die Unterstützung ist vor allem bei körperlich belastenden Aufgaben im Alltag hilfreich – z. B. beim Putzen, Einkaufen oder Wäsche waschen.
Wichtig:
Die Haushaltshilfe muss von der Pflegekasse anerkannt sein. Meist bedeutet das, dass sie bei einem anerkannten Dienstleister angestellt ist oder eine entsprechende Qualifikation mitbringt. Die Abrechnung erfolgt entweder direkt über die Pflegekasse oder per Kostenerstattung nach Antrag.
Tages- und Nachtpflege bei Pflegegrad 4
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 haben Anspruch auf Tages- und Nachtpflege in Höhe von 1.685 Euro monatlich. Diese teilstationäre Leistung kann zusätzlich zum Pflegegeld oder zu Pflegesachleistungen genutzt werden.
Leistungen bei Pflegegrad 4 im Pflegeheim
Ein Platz in einem Pflegeheim kostet in Deutschland durchschnittlich 2.700 bis 3.000 Euro. Um Angehörige und Pflegebedürftige finanziell zu entlasten, übernimmt die Pflegeversicherung bei Pflegegrad 4 im Monat 1.855 Euro, den Rest müssen Pflegebedürftige selbst tragen. Dazu zählen der pflegebedingte Eigenanteil und Kosten für Unterkunft und Verpflegung.
Hinzu kommen bei Pflegegrad 4:
Leistung | Höhe der Leistung | Hinweise |
---|---|---|
Verhinderungspflege | bis zu 1.685 € jährlich, erweiterbar auf 2.528 € | Max. 28 Tage/Jahr, verlängerbar auf bis zu 6 Wochen bei Nichtnutzung der Kurzzeitpflege |
Kurzzeitpflege | bis zu 1.854 € jährlich, erweiterbar auf 3.539 € | Bis zu 56 Tage/Jahr möglich - z. B. nach Klinikaufenthalten |
Pflegehilfsmittel | bis zu 42 €/Monat | Für z. B. Handschuhe, Schutzschürzen, Desinfektionsmittel |
Technische Hilfsmittel | Kostenübernahme je nach Bedarf | Z. B. Hausnotrufsysteme, Pflegebetten etc. |
Wohnraumanpassung | bis zu 4.180 € einmalig | Z. B. Einbau eines Treppenlifts oder barrierefreier Badumbau |
Wohngruppenzuschlag | bis zu 224 €/Monat | Für ambulant betreute Pflege-WGs |
WG-Gründungszuschuss | bis zu 2.613 € einmalig | Je Mitbewohner bei Neugründung einer Pflege-WG |
Pflegeberatung & Pflegekurse | kostenlos | Für Angehörige & ehrenamtlich Pflegende |
Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) | bis zu 53 €/Monat | Für anerkannte Pflege-Apps zur Unterstützung im Alltag |
Verhinderungspflege bei Pflegegrad 4
Sind pflegende Angehörige oder Freunde wegen Krankheit oder Urlaub verhindert, können Mittel von bis zu 1.685 Euro für maximal vier Wochen im Jahr genutzt werden. Nehmen Pflegebedürftige im laufenden Jahr keine Kurzzeitpflege in Anspruch, ist eine Verlängerung der Verhinderungspflege auf bis zu sechs Wochen mit einem Zuschuss von 2.528 Euro möglich. Auch während der Verhinderungspflege erhalten Versicherte die Hälfte des Pflegegeldes.
Kurzzeitpflege bei Pflegegrad 4
Wird nach einem Krankenhausaufenthalt eine professionelle Kurzzeitpflege in einem Pflegeheim nötig, zahlen Pflegekassen bis zu 1.854 Euro für einen Aufenthalt von höchstens 28 Tagen. Wird im selben Jahr keine Verhinderungspflege genutzt, kann der Zuschuss auf 3.539 Euro für bis zu acht Wochen erhöht werden. Während der Kurzzeitpflege haben Versicherte zusätzlich Anspruch auf die Hälfte des Pflegegeldes.
Zusätzliche Leistungen bei häuslicher Pflege
Im Zusammenhang mit häuslicher Pflege stehen Ihnen einige zusätzliche Leistungen zu:
Zusätzliche Leistungen | Höhe / Anspruch |
---|---|
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch | bis zu 42 € pro Monat |
Medizinische Hilfsmittel | z.B. Hausnotrufsysteme |
Digitale Pflegeanwendungen | bis zu 53 € pro Monat |
Wohraumanpassungen | bis zu 4.180 € maßnahmenbezogen |
Wohngruppenzuschüsse | 224 € pro Monat (und bis zu. 4.180 € Einrichtung + 2.613 € WG-Gründung) |
Zuschuss zur Wohnraumanpassung
Für Umbauten, die barrierefreies Wohnen ermöglichen, können maßnahmenbezogen bis zu 4.180 Euro in Anspruch genommen werden. Dazu gehört beispielsweise der Einbau eines Treppenlifts oder der Umbau des Badezimmers. Bei steigendem Pflege- und Betreuungsbedarf ist es möglich, den Zuschuss erneut zu beantragen.
Förderung für Bewohner von Wohngruppen oder WGs
Leben bis zu vier Versicherte mit Pflegegrad gemeinsam in einer ambulant betreuten Wohngruppe oder sogenannten Senioren-WG, erhalten sie ebenfalls Zuschüsse zur Wohnraumanpassung. Zusätzlich stehen jedem Bewohner ein Einrichtungszuschuss von 4.180 Euro, ein monatlicher Zuschuss von 224 Euro für eine Haushaltskraft und ein einmaliger WG-Gründungszuschuss in Höhe von 2.613 Euro zu.
Pflegehilfsmittel und medizinische Hilfsmittel
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 haben Anspruch auf Zuschüsse für Pflegehilfsmittel und medizinische Hilfsmittel (z.B. ein Hausnotruf) sowie auf eine monatliche Pauschale von 42 Euro für zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel, die sie in Form des Afilio-Pflegepakets beziehen können.
Darüber hinaus bezuschusst die Kasse auch technische Hilfsmittel, z. B. einen Hausnotruf. Eine Übersicht über weitere Pflegesachleistungen und Pflegehilfsmittel bietet das Hilfsmittelverzeichnis des Bundes der Gesetzlichen Krankenversicherungen.
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Pflegepauschbetrag für Angehörige bei Pflegegrad 4
Pflegende Angehörige, die keine Leistungen für die Pflege erhalten, können den jährlichen Pflegepauschbetrag steuerlich geltend machen, wenn sie Betroffene mit Pflegegrad 4 oder Pflegegrad 5 unentgeltlich betreuen.
Mehr zum Pflegepauschbetrag erfahren Sie hier.
Pflegegrad 4: Zeitaufwand Tabelle
Seit Einführung der Pflegegrade wird der Pflegebedarf anhand eines Punktesystems bewertet, nicht nach Zeitaufwand. Dennoch bietet folgende Tabelle Orientierung zu typischen Pflegeaufgaben:
Pflegeaktivität | Geschätzter Zeitaufwand pro Tag |
---|---|
Körperpflege | ca. 2 bis 3 Stunden |
Mobilitätshilfe | ca. 2 Stunden |
Ernährungshilfe | ca. 1,5 Stunden |
Haushaltsführung | ca. 2 Stunden |
Hinweis: Die Zeitangaben dienen lediglich als Orientierung und können individuell abweichen.
Fallbeispiel: Pflegegrad 4 in der Praxis
Herr Meier, 79 Jahre, lebt allein in seiner Mietwohnung. Nach einem Oberschenkelhalsbruch ist er dauerhaft in seiner Mobilität stark eingeschränkt. Er kann sich nur noch mit einem Rollator fortbewegen und benötigt Hilfe beim Aufstehen und Hinsetzen. Zusätzlich leidet er unter beginnender Demenz, was zu Orientierungsschwierigkeiten und Vergesslichkeit im Alltag führt.
Zur Körperpflege und beim Ankleiden ist Herr Meier auf tägliche Unterstützung angewiesen. Seine Tochter kommt regelmäßig vorbei, übernimmt Einkäufe und hilft bei der Haushaltsführung. Die Grundpflege wird morgens und abends von einem ambulanten Pflegedienst übernommen. Für Arzttermine nutzt Herr Meier einen Fahrdienst, der über den Entlastungsbetrag abgerechnet wird. Da er sich im Bad nicht mehr sicher fühlt, hat er einen Antrag auf den Umbau zu einer barrierefreien Dusche gestellt.
In der Pflegebegutachtung erreicht Herr Meier 78 Punkte und wird in Pflegegrad 4 eingestuft. Aufgrund seiner dauerhaft erheblichen Einschränkungen hat er Anspruch auf folgende Leistungen:
- 880 Euro Pflegegeld für die Unterstützung durch seine Tochter
- 1.859 Euro Pflegesachleistungen für die ambulante Pflege
- 131 Euro Entlastungsbetrag für Haushaltshilfe und Betreuung
- 42 Euro Pflegehilfsmittelpauschale (z. B. Desinfektionsmittel, Handschuhe)
- Zuschuss zur Wohnraumanpassung für den Badumbau
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ab wann erhält man Pflegegrad 4?
Pflegegrad 4 wird vergeben, wenn die Selbstständigkeit im Alltag schwerst beeinträchtigt ist und täglich umfassende Hilfe nötig ist – zum Beispiel bei der Körperpflege, beim Ankleiden, bei der Mobilität oder der Ernährung. Die Einstufung erfolgt nach einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MD). Für Pflegegrad 4 müssen 70 bis unter 90 Punkte erreicht werden.
Wie viel Geld gibt es bei Pflegegrad 4 in 2025?
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 erhalten monatlich 800 Euro, wenn die Pflege zu Hause von Angehörigen übernommen wird. Wird ein ambulanter Pflegedienst beauftragt, stehen stattdessen bis zu 1.859 Euro für Pflegesachleistungen zur Verfügung. Zusätzlich gibt es den Entlastungsbetrag von 131 Euro im Monat sowie Zuschüsse für Verhinderungs-, Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege.
Wie viel Geld gab es bei Pflegegrad 4 in 2024?
Im Jahr 2024 betrug das Pflegegeld 764 € und die Pflegesachleistungen lagen bei 1.778 €. Seit Januar 2025 gelten die neuen Beträge von 800 € (Pflegegeld) und 1.859 € (Sachleistungen).
Wie viel Pflegegeld gibt es bei Pflegegrad 4?
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4, die zu Hause von Angehörigen oder Freunden gepflegt werden, erhalten monatlich 800 Euro Pflegegeld (Stand 2025). Wird die Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst übernommen, können stattdessen Pflegesachleistungen beansprucht werden – eine Kombination beider Leistungen ist ebenfalls möglich.
Was ist der Unterschied zwischen Pflegegrad 4 und Pflegestufe 4?
Seit 2017 wurden die Pflegestufen durch Pflegegrade ersetzt. Die frühere Pflegestufe 3 mit eingeschränkter Alltagskompetenz entspricht heute etwa Pflegegrad 4. Eine „Pflegestufe 4“ gab es offiziell nicht, wird aber umgangssprachlich oft so bezeichnet.
Welche Einschränkungen gibt es bei Pflegegrad 4?
Pflegegrad 4 wird vergeben, wenn die Selbstständigkeit im Alltag schwerst beeinträchtigt ist. Betroffene sind in vielen Lebensbereichen auf tägliche, umfassende Unterstützung angewiesen. Typische Einschränkungen betreffen:
- Körperpflege: z. B. Waschen, Ankleiden oder Toilettengang nur mit Hilfe möglich.
- Mobilität: Schwierigkeiten beim Aufstehen, Gehen oder Treppensteigen, oft nur mit Hilfsmitteln oder Unterstützung.
- Ernährung: Mahlzeiten können nicht selbstständig zubereitet oder eingenommen werden.
- Alltagsorganisation: Schwierigkeiten bei der Alltagsplanung, Terminwahrnehmung oder Medikamenteneinnahme
- Kognitive Fähigkeiten: Häufig zusätzliche Beeinträchtigungen wie Gedächtnisprobleme, Orientierungsschwierigkeiten oder eingeschränktes Urteilsvermögen (z. B. bei Demenz).
Was darf man bei Pflegegrad 4 nicht mehr können?
Menschen mit Pflegegrad 4 sind im Alltag stark eingeschränkt und können viele grundlegende Tätigkeiten nicht mehr selbstständig ausführen. Dazu zählen meist Körperpflege, Ankleiden, eigenständige Fortbewegung, Zubereitung und Einnahme von Mahlzeiten sowie die Organisation des Tagesablaufs. Oft kommen noch kognitive Probleme wie Gedächtnisverlust oder Orientierungsschwierigkeiten hinzu, etwa bei Demenz.
Wie oft kommt der Pflegedienst bei Pflegegrad?
Bei Pflegegrad 4 kommt der Pflegedienst in der Regel täglich, oft auch mehrmals am Tag – zum Beispiel morgens für die Körperpflege und abends zum Zubettgehen. Die genaue Häufigkeit hängt vom individuellen Bedarf und der Absprache mit der Pflegekasse ab.
Kann man mit Pflegegrad 4 alleine leben?
Mit Pflegegrad 4 ist die Selbstständigkeit im Alltag stark eingeschränkt, sodass Betroffene in der Regel auf tägliche Unterstützung angewiesen sind – etwa bei Körperpflege, Mobilität, Ernährung oder der Organisation des Tagesablaufs. Allein leben ist zwar nicht ausgeschlossen, erfordert aber ein gut organisiertes Unterstützungsnetzwerk, zum Beispiel durch einen ambulanten Pflegedienst, Hilfsmittel im Haushalt oder regelmäßige Besuche von Angehörigen. Ohne diese Hilfe ist ein eigenständiges Leben meist nicht möglich.
Wann bekommt man Pflegegrad 4 bei Demenz?
Pflegegrad 4 wird bei Demenz vergeben, wenn die Selbstständigkeit im Alltag schwerst beeinträchtigt ist. Das bedeutet, Betroffene benötigen täglich umfassende Unterstützung – zum Beispiel bei Körperpflege, Mobilität, Ernährung oder der Alltagsorganisation. Neben den kognitiven Einschränkungen müssen meist auch körperliche Beeinträchtigungen vorliegen, die zusammen zu einer hohen Gesamtpunktzahl bei der Pflegebegutachtung führen.
Wie viele Stunden Pflege umfasst Pflegegrad 4 im Alltag?
Die genaue Zeit variiert je nach Einzelfall. Als Orientierung gelten bei Pflegegrad 4 meist 4 bis 7 Stunden Pflege pro Tag, verteilt auf Grundpflege, Mobilität und Betreuung.
Wie lange gibt es Kurzzeitpflege bei Pflegegrad 4?
Mit Pflegegrad 4 haben Betroffene Anspruch auf bis zu 28 Tage Kurzzeitpflege pro Jahr. Wenn im selben Jahr keine Verhinderungspflege genutzt wird, kann dieser Zeitraum auf maximal acht Wochen verlängert werden. In dieser Zeit übernimmt die Pflegekasse einen festgelegten Zuschuss zu den Kosten, und Betroffene erhalten weiterhin die Hälfte ihres Pflegegeldes.
Wie viel Verhinderungspflege gibt es bei Pflegegrad 4?
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 haben Anspruch auf bis zu 1.685 Euro jährlich für maximal 28 Tage Verhinderungspflege – etwa wenn pflegende Angehörige krank sind oder Urlaub machen. Wird im selben Jahr keine Kurzzeitpflege genutzt, kann der Anspruch auf 2.528 Euro und bis zu sechs Wochen verlängert werden.
Seit Juli 2025 gibt es zudem ein gemeinsames Jahresbudget von 3.539 Euro für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege, das flexibel für beide Leistungen eingesetzt werden kann (max. 56 Tage).
Wie hoch ist die Kombinationsleistung bei Pflegegrad 4?
Die Kombinationsleistung bei Pflegegrad 4 ergibt sich aus einer anteiligen Auszahlung von Pflegegeld und Pflegesachleistungen, wenn sich die Pflege zwischen Angehörigen und einem ambulanten Pflegedienst aufteilt. Die genaue Höhe hängt vom Verhältnis der erbrachten Leistungen ab: Je mehr der Pflegedienst übernimmt, desto geringer fällt das Pflegegeld aus – und umgekehrt. Die Pflegekasse berechnet den Betrag individuell auf Grundlage der tatsächlich genutzten Sachleistungen.
Wie viele Rentenpunkte gibt es bei Pflegegrad 4?
Pflegende Angehörige können bei der Pflege eines Familienmitglieds mit Pflegegrad 4 bis zu 2,05 Rentenpunkte pro Jahr erhalten – vorausgesetzt, die Pflege erfolgt mindestens 10 Stunden pro Woche an mindestens zwei Tagen und die pflegende Person ist nicht mehr als 30 Stunden erwerbstätig.
Gibt es einen Pflegegrad-Rechner für Pflegegrad 4?
Ja, mit dem kostenlosen Pflegegrad-Rechner von Afilio können Sie schnell und unverbindlich einschätzen, ob der Pflegegrad 4 infrage kommt. Die endgültige Entscheidung trifft die Pflegekasse nach der Begutachtung.
Welche Heimkosten fallen bei Pflegegrad 4 an?
Auch bei Pflegegrad 4 übernimmt die Pflegekasse nur den pflegebedingten Anteil der Heimkosten (1.855 Euro monatlich). Angehörige müssen – direkt oder über das Vermögen der pflegebedürftigen Person – die restlichen Posten finanzieren, darunter Unterkunft, Verpflegung, Investitionskosten und eventuelle Zusatzleistungen wie Einzelzimmer oder besondere Freizeitangebote. Diese Eigenanteile können, je nach Heim und Region, mehrere tausend Euro pro Monat betragen.
Quellen
- Bundesgesundheitsministerium: Pflegegrade 17.01.2022
- Arbeiter-Samariter-Bund: Leistungen der Pflegeversicherung 17.01.2022
- Deutsches Medizinrechenzentrum 17.01.2022
- Die Techniker: Welche Pflegeleistungen erhalte ich mit Pflegegrad 4? 17.01.2022
- Sozialverband VdK: Hilfen bei Pflegegrad 4 und 5 17.01.2022
- Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) 21.11.2023
- Verbraucherzentrale: Pflegeleistungen 2025: Alle Änderungen im Überblick 10.01.2025
- Rentenpunkte bei Pflegegrad 4 11.08.2025